Travertin ist ein mehr oder weniger poröser Kalkstein von heller, meist gelblicher und brauner oder seltener beiger oder roter Farbe, der aus kalten, warmen oder heißen Süßwasserquellen als Quellkalk chemisch ausgefällt wurde. Die Quellen enthalten Calcium- und Hydrogencarbonat-Ionen sowie Kohlenstoffdioxid, der Travertin selbst besteht fast ausschließlich aus Calciumcarbonat. Als Travertin bezeichnet man in der Fachsprache den Kalktuff, der sich durch den Austritt von CO2 aus CO2-übersättigtem Quellgrundwasser bildet. Diesen Vorgang bezeichnet man als chemische Entkalkung.
Travertin ist auf den Kontinenten recht weit verbreitet. Die Vorkommen sind meist eng begrenzt und relativ geringmächtig. Er benötigt für seine Ablagerung die unmittelbare Nähe von älteren Kalkstein- oder Marmorvorkommen. Travertin ist meistens porös und mit Hohlräumen durchsetzt. Oft schließt er bei seiner Bildung Pflanzen und Pflanzenteile ein, die danach zersetzt werden. Die dadurch entstandenen Hohlräume zeigen oft noch die äußere Struktur der Pflanzenteile. Hält danach die Kalkausfällung noch an, so können die Hohlräume unter Umständen noch geschlossen werden, und der Travertin wird fester und gut bearbeitbar. Travertin ist in seinen natürlichen Vorkommen leicht zu brechen und zu sägen.
Im Bauwesen wird Travertin als Naturstein und zur Dekoration verwendet
Trotz seiner vergleichsweise geringen Festigkeit wurde Travertin in früheren Zeiten wegen seiner geringen Dichte (geringes Gewicht) und wegen der leichten Bearbeitbarkeit geschätzt, beispielsweise für Kirchen und Stadtmauern. Genutzt wurde Travertin vor allem regional um reiche Vorkommen herum als Baustein.Von römischen Baumeistern wurden Travertinsorten je nach Verfügbarkeit gern für das Grundmauerwerk von Hochbauten eingesetzt, weil seine Offenporigkeit eine hohe Verdunstungsoberfläche ergibt und dadurch der Sockelbereich auf natürliche Weise permanent trockengelegt wurde.